Was versteht man unter "Rooting"?
Das Rooten eines Mobiltelefons bedeutet, dass man Zugriff auf den tiefsten und wichtigsten Code seines Betriebssystems erhält. Mit einem gerooteten Telefon erhalten die Benutzer die privilegierte Kontrolle – Root-Zugriff – über die grundlegenden Subsysteme eines Telefons, wodurch sie Hersteller- oder Betreiberbeschränkungen umgehen und fast alles installieren oder anpassen können, was sie wollen.
Einige Benutzer rooten ihre Geräte, um das Aussehen und die Bedienung (die Benutzeroberfläche) anzupassen oder die Nutzung zu erleichtern. Andere möchten neue Apps und Software installieren oder die Kontrolle über wichtige Systeme wie CPU und RAM erlangen.
Das können Sie mit einem gerooteten Gerät tun:
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erweiterte Einstellungen anpassen
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Werbung in Spielen und Apps blockieren
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Leistung verbessern
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Apps deinstallieren, die sonst nicht entfernt werden können
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Bloatware oder vorinstallierte Systemanwendungen entfernen
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Geräteprozessor übertakten
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RAM erweitern
Ein falsches Rooten Ihres Android-Geräts könnte jedoch irreversible Folgen haben. Deshalb ist es nur empfehlenswert, wenn Sie ein Profi sind, der weiß, was er tut.
Durch das Rooten erhalten Sie Zugriff auf die tiefsten Codeebene seines Betriebssystems.
Verwechseln Sie Rooten nicht mit Rootkits, einer Art von Malware, die jemand anderem den Root-Zugriff auf Ihr Gerät ermöglicht. Rootkits werden häufig von Hackern verwendet, um sich Zugang zu fremden Daten zu verschaffen. Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie mithilfe eines Rootkit-Scanner-Tools nach Rootkits suchen und sie bei Bedarf entfernen.
Was ist der Zweck eines Rooting-Vorgangs?
Das Ziel beim Rooten von Mobiltelefonen ist die Umgehung von Hersteller- oder Betreiberbeschränkungen, das Ermöglichen zusätzlicher Anpassungen und die Erhöhung der Leistungsflexibilität. Durch die Erlangung von Root-Rechten können Sie vorinstallierte Regeln umgehen und den Softwarecode verändern. Smartphones haben standardmäßig viele Einschränkungen. Rooting erlaubt es, Software installieren, die normalerweise nicht zulässig ist.
Aus technischer Sicht bedeutet "Rooten", dass man "Root-Zugriff", also den tiefstmöglichen Zugriff, auf das Gerätesystem erhält. Sie verfügen also über die Administratorberechtigung, um fast alles nach Ihren Wünschen zu modifizieren.
Risiken beim Rooten eines Android-Smartphones
Die Risiken beim Rooten eines Android-Geräts sind so groß, dass wir es den meisten Benutzern nicht empfehlen. Sie könnten das Telefon irreparabel beschädigen, Informationen an Hacker weitergeben oder den Weg für eine Malware-Infektion ebnen. Schon ein kleiner Fehler kann so teuer werden wie das Gerät kostet – oder sogar lebenslang böse Folgen haben.
Einige Risiken beim Rooten:
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Leistungsprobleme: Ihr Mobiltelefon kann überhitzen, wenn Sie nach dem Rooten versuchen, es zu übertakten, oder zu viele Aktionen auf einmal ausführen.
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Keine offiziellen Updates mehr: Nach dem Rooten werden die meisten Geräte nicht mehr automatisch aktualisiert, weil durch diesen Vorgang die Einstellungen des Herstellers und des Betriebssystems umgangen werden.
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Verlust der Garantie: Der Hersteller wird sich vermutlich weigern, für Schäden aufzukommen, wenn das Rooten fehlschlägt oder Ihr Android-Gerät unbrauchbar macht. Verlassen Sie sich nicht auf eine Umkehrung des Rootingprozesses, um Ihre Garantie aufrechtzuerhalten.
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Sicherheitslücken: Die Anfälligkeit für Malware-Angriffe steigt, da Hacker und andere Cyberkriminelle leichter Zugang zu Ihrem Android-Gerät erhalten könnten.
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Datenverlust: Das Rooten Ihres Android-Geräts bedeutet, dass Sie sämtliche Geräteinformationen vollständig löschen. Sie werden Ihre Daten verlieren, sofern sie nicht gesichert werden.
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Bricken: Wenn Sie einen Fehler machen, könnte Ihr Android-Gerät dauerhaft unbenutzbar werden ("bricked").
Wie Sie sehen, ist das Rooten eines Android-Telefons mit Gefahren verbunden. Deshalb empfehlen wir Ihnen nicht, Ihr Android-Gerät zu rooten, es sei denn, Sie sind ein fortgeschrittener Benutzer, der dies für bestimmte Zwecke benötigt.
Das Rooten eines Android-Geräts kann mit erheblichen Risiken verbunden sein.
Nutzung eines gerooteten Android-Geräts
Trotz der Gefahren, die mit dem Rooten eines Android-Smartphones verbunden sind, entscheiden sich manche Benutzer dafür. Ein gerootetes Gerät bietet ihnen u. a. folgende Möglichkeiten:
Das Rooten eines Android-Geräts ist legal. Es hilft sogar Whistleblowern oder Journalisten, wichtige Arbeit zu leisten. Es ermöglicht auch IT-Abteilungen in Unternehmen, bestimmte Software-Einstellungen zu umgehen, um die Geräte der Mitarbeiter zu verbessern oder abzusichern. Für die meisten Menschen aber lohnen sich die Vorteile des Rootings angesichts der Risiken nicht. Und Sie dürfen nicht erwarten, dass die Hersteller Ihnen einen Ersatz oder eine Reparatur anbieten, falls etwas schiefgeht.
So lässt sich ein Android-Mobiltelefon rooten
Die Schritte zum Rooten eines Android-Telefons unterscheiden sich je nach Modell, aber in jedem Fall ist äußerste Vorsicht geboten. Darüber hinaus gibt es verschiedene Arten von Installationen, z. B. mit oder ohne benutzerdefinierte Wiederherstellung. Informieren Sie sich über das Verfahren speziell bei Ihrem Modell, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Bevor Sie mit dem Rooten beginnen, befolgen Sie diese Schritte:
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Erstellen Sie eine Sicherungskopie Ihres Geräts und Ihrer Daten.
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Laden Sie den Akku vollständig auf.
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Installieren Sie den richtigen Treiber auf Ihrem PC, damit das Android-Gerät mit ihm interagieren kann.
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Überlegen Sie, wie Sie das Rooting durchführen und was Sie damit bezwecken wollen.
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Lesen Sie die für Ihr Gerät spezifische Anleitung sorgfältig durch.
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Machen Sie sich mit dem Prozess des "Unrooting" vertraut, um notfalls alles wieder rückgängig machen zu können.
Aber denken Sie daran, dass ein falscher Schritt während des Rootingvorgangs dazu führen kann, dass Sie ein nicht mehr nutzbares Gerät bekommen werden oder leichter Malware erhalten. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Benutzer für das Rooten von Smartphones, die schon etwas älter sind – falls etwas schiefgeht.
So bleiben Sie beim Rooten geschützt
Vor und nach dem Rooten sind einige Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheitsrisiken zu verringern. Beim Rooten werden alle integrierten und installierten Schutzmechanismen entfernt, daher ist eine erstklassige Antivirus-App von größter Bedeutung. Wenn Sie die Beschränkungen für Ihren eigenen Zugriff beseitigen, beseitigen Sie auch die Barrieren für Hacker.
Hier sind einige Tipps, wie Sie beim Rooten Ihres Mobiltelefons auf der sicheren Seite bleiben:
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Informieren Sie sich ausführlich über den Rooting-Prozess für Ihr Gerät und bereiten Sie sich auf eine mögliche Fehlerbehebung vor.
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Konsultieren Sie einen Experten, z. B. einen Freund oder Kollegen, um zu erfahren, worauf Sie achten müssen.
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Recherchieren Sie, welche Apps Sie gefahrlos entfernen können und welche Sie behalten sollten – falls Sie dies nicht beachten, kann Ihr Android-Gerät dauerhaft beschädigt werden.
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Installieren Sie einen zuverlässigen Virenschutz auf Ihrem Android-Gerät.
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Installieren Sie nach dem Rooten nur sichere Android-Apps von vertrauenswürdigen Websites und Google Play.
Sie gewinnen zwar eine Menge Freiheit, aber sehen Sie das nicht als Freifahrtschein, zu tun, was Sie möchten. Tatsächlich müssen Sie nach dem Rooten verstärkt auf die Gerätesicherheit achten. Deshalb ist es so wichtig, eine starke Sicherheitssoftware wie AVG AntiVirus zu verwenden.
Sorgen Sie für die kontinuierliche Sicherheit Ihres Smartphones
Das Rooten von Android birgt ein großes Risiko und kann Sie vielen neuen Gefahren aussetzen. In dem Maße, in dem Sie die integrierten Sicherheitseinstellungen umgehen, steigt auch die Gefahr, dass Hacker und Cyberkriminelle Ihnen auf direktem Fuße folgen.
AVG AntiVirus bietet eine Echtzeit-Bedrohungserkennung, um Malware zu verhindern und Infektionen zu entfernen, wenn sie auf Ihr gerootetes Telefon gelangt sind. Außerdem kann es Ihr Gerät dabei unterstützen, Ransomware, Phishing-Angriffe und andere Bedrohungen abzuwehren. Schützen Sie Ihr Handy – ob gerootet oder nicht – vor Cyberbedrohungen und installieren Sie noch heute das kostenlose AVG AntiVirus.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Kann man ein iPhone rooten?
Das Rooten eines iPhones ist möglich, wird aber von iPhone-Benutzern "Jailbreak" genannt. Die unterschiedlichen Begriffe sind angemessen, denn die Sicherheit von Android und iPhone ist sehr unterschiedlich. Im Allgemeinen ist das Jailbreaking eines iPhones einfacher als das Rooten eines Android-Geräts, allerdings haben Sie mit einem Jailbreak-iPhone nicht so viele Möglichkeiten wie mit einem gerooteten Android-Gerät.
Schadet der Rooting-Vorgang dem Gerät?
Das Rooten kann Ihr Smartphone dauerhaft beschädigen, wenn es nicht richtig gemacht oder die Sicherheit des Geräts nach dem Rooten nicht ernst genommen wird. Stellen Sie vor dem Rooten sicher, wirklich zu wissen, was Sie tun und installieren Sie anschließend eine vertrauenswürdige Antivirus-App, die verhindern kann, dass Malware in Ihr gerootetes Gerät eindringt.
Warum kann ich mein Smartphone nicht rooten?
Einige Android-Modelle können nicht gerootet werden, weil der Pfad dahin vom Hersteller blockiert wurde. Je nach verwendeter Software-Version kann das Rooten auch gesperrt sein. Aus diesem Grund entscheiden sich erfahrene Benutzer oft für das Rooten älterer Android-Geräte.
Wie kann man feststellen, ob ein Smartphone gerootet ist?
Es lässt sich feststellen, ob ein Mobiltelefon gerootet wurde, indem Sie prüfen, ob bestimmte Apps installiert sind. So sind beispielsweise Apps wie Kinguser oder Superuser ein eindeutiges Indiz für ein Rooting. Sie können auch Einstellungen > Telefoninfo > Statusinformationen > Telefonstatus öffnen, um ein gerootetes Gerät zu erkennen. Wenn der Status Benutzerdefiniert lautet, heißt das, dass es gerootet wurde.