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Verfasst von Michael Paulyn
Veröffentlicht am April 20, 2024

Was ist Clickbait?

Clickbait ist Content, der den Datenverkehr durch sensationell aufgemachte oder irreführende Aussagen auf eine Website oder einen Blog lockt. Diese Schlagzeilen sollen bei Ihnen Interesse oder Emotionen und den Wunsch wecken, auf den Link, das Bild oder das Video zu klicken. Clickbait-Werbung und -Schlagzeilen sollen auf jede nur erdenkliche Weise Ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen und Sie dazu bringen, eine Website zu besuchen und dem Betreiber somit Werbeeinkünfte einzubringen.

Dieser Artikel enthält :

    Jedes Mal, wenn Sie auf einen Link zu einer monetarisierten Website oder einem Blog-Hosting klicken, generieren Sie Werbeeinnahmen: Deshalb sind reißerische, aufdringliche Schlagzeilen von entscheidender Bedeutung für das Clickbait-Geschäftsmodell. Clickbait-Inhalte sind fast immer von zweifelhafter Qualität und Richtigkeit. Schlimmer noch: Clickbait könnte Sie auf gefälschte Websites führen, die Phishing-Betrug zu begehen versuchen oder Malware verbreiten.

    Was sind Anzeichen von Clickbait?

    Zu den Anzeichen von Marketing- und anderen Websites, die Clickbait einsetzen, gehören dreiste Behauptungen, Panikmache oder eine möglicherweise anstößige Sprache. Im Prinzip kann jeder beliebige Inhalt als Clickbait-Verpackung dienen; es gibt jedoch einige offensichtliche Symptome, auf die Sie achten können, um einen Inhalt tatsächlich als Clickbait zu erkennen.

    Clickbait-Links zeigen oft die folgenden Merkmale:

    • Schlagzeilen mit ungenauer Aussage

    • Skandalöse Behauptungen

    • Versprechungen, die zu schön sind, um wahr zu sein

    • Angsteinflößende oder reißerische Schlagzeilen

    • Geschmacklose Schlagzeilen

    • Auffällige, alberne Bilder

    • Artikel voller Abbildungen, Memes und Werbung bei kaum hilfreichem Inhalt

    Klassische Beispiele für Clickbait

    Clickbait gibt es in vielen Formen und Größen. Dazu zählen u. a. die folgenden Beispiele:

    „Sie werden es nicht glauben ...“

    Schlagzeilen mit reißerischen Formulierungen dieser Art sollen Erwartungen beim Benutzer auslösen und ihn zum Klicken zu animieren. Auf Clickbait mit diesem Stil folgen häufig Behauptungen wie die folgenden:

    • ... was dann passierte

    • ... wie X reich wurde

    • ... wie X heute aussieht

    Im unteren Beispiel erzeugt die Schlagzeile ein „Sie werden es nicht glauben ...“-Gefühl und kombiniert dies mit der augenfälligen Abbildung eines Miniatur-Smartphones.

     YouTube-Video mit marktschreierischer Schlagzeile und augenfälligem Miniaturbild.Quelle: Anazala Family-Kanal auf YouTube

    „Das müssen Sie wissen ...“

    Ein weiteres klassisches Beispiel für Clickbait-Schlagzeilen sind Listen mit Top-Tipps für Musik, Sport, Verkäufe, Pläne zum Reichwerden, Nahrungsmittel für ein längeres Leben, Lifestyle-Tipps und vieles mehr. Solchen Schlagzeilen zu widerstehen, kann schwerfallen, da Sie Ihre Neugier reizen und Sie verleiten, auf den Link zu klicken, um keine „wichtigen Informationen“ zu verpassen.

    Im Beispiel unten sollen die Benutzer dazu gebracht werden, den Artikel zu lesen, um den Namen der Betroffenen zu erfahren. Außerdem sollen angehende Eltern auf den Link klicken und den Artikel lesen, um problematische Namen für ihre Kinder zu vermeiden.

    Beispiel für Clickbait mit Aufforderung an den Benutzer, den Artikel zu lesen, um problematische Namen für ihre künftigen Kinder zu vermeiden.Quelle: Upworthy über TikTok-Kanal „TheSam_SHow“

    „Das passiert, wenn Sie ...“

    Schlagzeilen dieser Art sollen beim Benutzer die Befürchtung wecken, etwas zu verpassen (FOMO, fear of missing out), und ihn dadurch dazu bringen, auf den Link zu klicken. Solche Schlagzeilen sind sehr effektiv, denn wir alle kennen dieses Gefühl, etwas unbedingt mitbekommen zu müssen.

    Im Clickbait-Beispiel unten sollen Eltern in Angst versetzt werden, sodass sie auf den Link klicken, um zu erfahren, was passieren kann, wenn sie ihren Kindern weiterhin bestimmte Dinge sagen.

     Beispiel für eine Schlagzeile auf Buzzfeed, einer von vielen genutzten Clickbait-Website mit Artikeln zu den verschiedensten Themen.Quelle: Buzzfeed-Portal für Eltern

    Wer hat Clickbait erfunden?

    Jay Geiger prägte 2006 den Begriff „Clickbait“ in einem seiner Blog-Posts. Dieses Kunstwort ist eine Kombination aus „Click“ für die Klicks mit einer Computermaus und „Köder“ (englisch „Bait“) für die Leckerbissen, mit denen Fische oder andere Tiere angelockt werden sollen. Dieses zusammengesetzte Wort symbolisiert, wie Internetbenutzer durch manche Clickbait-Inhalte gewissermaßen zu Beutetieren werden, wenn sie sich verleiten lassen, auf sonderbare Inhalte zu klicken. Das Oxford English Dictionary hat „Clickbait“ im Jahr 2016 offiziell als neues Wort aufgenommen.

    Die Geschichte des Clickbait

    Clickbait an sich ist zwar relativ neu; die zugrunde liegende Strategie gibt es jedoch schon wesentlich länger. Im 19. Jahrhundert begannen Zeitungen, mit einer Strategie namens Boulevardjournalismus zu experimentieren. Diese Art von Journalismus verfolgt laut einer Fronteiras-Studie zu Clickbait das Ziel, mithilfe reißerischer Schlagzeilen durch Stimmungsmache, Übertreibungen und auffälligen Themen und Illustrationen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen und so die Verkaufszahlen der Zeitung in die Höhe zu treiben.

    Ein Beispiel für Boulevardjournalismus war ein Ereignis namens The Great Moon Hoax von 1835. In einem Artikel in der New York Sun wurde behauptet, ein britischer Astronom namens Sir John Herschel hätte Anzeichen von Leben auf dem Mond entdeckt. Diese Sensationsstory war mehrere Tage lang höchst populär, die Geschichte und die veröffentlichten Bilder aber waren selbstverständlich komplett gefälscht. (Einige Leute sehen in diesem Moment auch dieGeburtsstunde der Fake News.)

    Frühes Beispiel für Boulevardjournalismus, dem Vorgänger von Clickbait.Das Beispiel der „Fledermausmenschen“, die 1835 angeblich mit einem Teleskop auf dem Mond gesehen wurden. Quelle: Wikimedia Commons

    Die Popularität der New York Sun nahm letzten Endes trotz der gefälschten Story zu und ihr Absatz stieg in den darauf folgenden Jahren – genau das, was Boulevardjournalismus ja erreichen will. Dieses frühe Beispiel einer Medienstrategie im Stil von Clickbait zeigt, wie eine derartige erfolgreiche, wenn auch irreführende Kampagne eine lukrative Option für Firmen darstellen kann, die völlig auf ihren Profit fokussiert sind und alle nötigen Mittel dafür einsetzen.

    Wer setzt Clickbait ein und warum?

    Menschen, die in den sozialen Medien posten, oder Medienunternehmen, die die Aufmerksamkeit der Benutzer auf sich lenken wollen, nutzen oft Clickbait, um die Interaktion und ihren Umsatz zu steigern. Clickbait ist oft eine verlockende Option für Marketingunternehmen und Firmen, die die Reichweite ihrer Marke ausweiten oder ihre Interaktion in den sozialen Medien steigern wollen, wovon sie sich höhere Profite erhoffen.

    Organisationen oder Personen, die mithilfe von Clickbait den Datenverkehr auf ihre Website locken, nutzen die „Curiosity Gap“ aus: das natürliche Bedürfnis der Menschen, die Antwort auf eine vage formulierte Frage oder Behauptung zu erfahren. Bei dieser Praxis geht es generell darum, mit Clickbait Geld zu machen, statt andere, seriösere Ziele zu verfolgen (beispielsweise eine korrekt informierte Leserschaft).

    Ist Clickbait problematisch?

    Clickbait an sich ist zwar nicht immer problematisch, aber mit Sicherheit umstritten. Im besten Fall ist Clickbait albern und harmlos und hat zum Ziel, mehr Klicks zu generieren. Aber Clickbait kann auch für die Verbreitung gefährlicher Falschmeldungen verantwortlich sein. Clickbait-Betrug ist ebenfalls ein Grund zur Sorge.

    Suchmaschinen wie Google filtern mithilfe von Algorithmen (wie PageRank und TrustRank) Fake-News-Artikel und Spam mit reißerischen und irreführenden Inhalten nach Möglichkeit aus. Aber diese Algorithmen können nicht alles abfangen und können zudem bis zu einem gewissen Grad manipuliert werden.

    Im schlimmsten Fall kann Clickbait die Benutzer auf Websites führen, die Viren oder Malware (etwaTrojaner) enthalten, oder mithilfe scheinbar harmloser Quizfragen sensible persönliche Daten erfassen, die dann an Datenbroker weiterverkauft werden können.

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    Michael Paulyn
    20-04-2024