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Dont_Get_Caught_in_a_Catfishing_Net_of_Lies-Hero

Verfasst von Anthony Freda
Aktualisiert am March 12, 2024

Was bedeutet Catfishing?

Beim Catfishing erstellt jemand eine gefälschte Identität, um eine andere Person, die online auf Partnersuche ist, in die Irre zu führen. Der Betrüger lügt über sein Geschlecht, sein Alter oder seinen Aufenthaltsort und nutzt dann Social-Engineering-Methoden, um Geld zu erpressen oder Informationen anzufordern, die zum Identitätsdiebstahl führen können.

Dieser Artikel enthält :

    Online-Catfishing kann überall dort passieren, wo keine Identitätsprüfung von Personen durch vertrauenswürdige Dritte stattfindet. Aber im Gegensatz zu anderen Formen des Phishing findet es fast immer auf einer Social-Media-Seite, einer Online-Dating-Plattform oder einer Messaging-App statt, wo sich Identitäten schnell und einfach erfinden lassen.

    Catfishing-Angriffe stellen besonders häufige Bedrohungen dar, da für sie kein technisches Know-how erforderlich ist. Jeder kann in nur fünf Minuten einen überzeugenden Catfish-Trick starten, indem er ein gefälschtes Profilbild einer besonders attraktiven Person hochlädt und Details zu einem fiktiven Leben erfindet.

    Ein gefälschtes Social-Media-Profil, das von einem Catfish erstellt wurde.

    Allein die Kenntnis der Catfishing-Definition ist ein guter erster Schritt, um sich zu schützen. Wenn Sie jedoch die spezifischen Anzeichen kennen, auf die Sie achten müssen, können Sie Betrügern und Hochstaplern einen Schritt voraus sein.

    11 Warnzeichen für Catfishing

    Catfishing findet man am ehesten auf Dating-Sites und in sozialen Medien. Wenn Sie online jemanden kennenlernen, insbesondere auf einer Dating-Plattform, fragen Sie sich, ob es ein Betrüger sein könnte, und achten Sie auf Anzeichen von Betrug.

    So erkennen Sie, ob Sie es mit Catfishing zu tun haben:

    1. Zu schön, um wahr zu sein

    Die Aufmerksamkeit einer sehr erfolgreichen Person zu bekommen, fühlt sich wirklich gut an. Catfisher wollen Menschen ködern, richtig? Deshalb geben sie sich oft als umwerfend gut aussehende Menschen mit gut bezahlten Jobs aus. Es ist also ein gesundes Maß an Skepsis angebracht, wenn Sie mit einer neuen Person sprechen. Falls Sie nicht auf derselben Wellenlänge liegen, dann zweifeln Sie besser an ihren Behauptungen.

    2. Sie scheinen vieles mit Ihnen gemeinsam zu haben

    Man kann sich auch zu sehr mit jemandem verbunden fühlen. Catfisher versuchen oft, eine falsche Sympathie zu erzeugen, indem sie ähnliche Interessen und Lebenserfahrungen vortäuschen, die Ihnen das Gefühl geben, verstanden und akzeptiert zu werden. Wenn sich jemand übermäßig auf Sie konzentriert oder vorgibt, praktisch alles mit Ihnen gemeinsam zu haben, versucht er wahrscheinlich, Sie emotional zu manipulieren.

    3. Sehr persönliche und übertriebene Geschichten

    Menschen sehnen sich von Natur aus nach bedeutsamen Beziehungen. Wenn sich also die Möglichkeit für Sie ergibt, sich jemand anderem zu öffnen, dann ergreifen Sie sie vielleicht vorschnell. Und das ist eine weitere Art und Weise, wie Catfisher versuchen, mit Ihren Gefühlen zu spielen. Wenn Sie zutiefst persönliche Dinge preisgegeben haben, entsteht ein falsches Vertrauensgefühl und die Wahrscheinlichkeit steigt, Opfer eines Betrugs zu werden.

    4. Die Beziehung entwickelt sich rasant

    Ihre neue Bekanntschaft kommt recht schnell auf Pläne für ein gemeinsames Leben zu sprechen und wie dies aussehen könnte. Schließlich werden Sie aufgefordert, bestimmte Investitionen zu vorzunehmen. Vielleicht kommt Ihnen die Website zwielichtig vor, jedoch war noch nie jemand so nett zu Ihnen und Sie haben bereits Ihren Freunden erzählt, einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Doch ehe Sie sich‘s versehen, ist Ihr Computer mit Ransomware infiziert und es wird eine Zahlung von 100.000 USD für die Freigabe Ihrer Dateien verlangt.

    5. Zeigt kaum Präsenz in den sozialen Medien

    Viele Instagram-Nutzer haben auch Twitter- oder andere Social-Media-Konten, sodass Sie durch die Suche auf verschiedenen Plattformen überprüfen können, ob jemand wirklich real ist. Catfisher möchten so wenig Spuren wie möglich hinterlassen, daher werden sie wahrscheinlich keine weiteren Social-Media-Profile besitzen.

    6. Sie möchten sich niemals auf einen (Video-)Anruf einlassen

    Zum Schutz ihrer wahren Identität betonen Catfisher immer wieder, noch nicht bereit für einen Video-Chat oder ein Treffen zu sein … „Aber lass es uns nächste Woche machen, okay?“ Manche Leute möchten es langsam angehen lassen, und das ist völlig in Ordnung. Eine Zurückhaltung bei Videoanrufen ist an sich kein Warnsignal. Doch ein Betrüger spricht schon ganz bestimmt von einer Beziehung, hat aber immer Ausreden, warum kein Videogespräch möglich ist.

    Catfisher vermeiden Videoanrufe und persönliche Treffen.

    7. Sie vermeiden ein Treffen

    Aus dem gleichen Grund, aus dem sie keine Videoanrufe tätigen möchten, finden normalerweise keine persönliche Treffen mit Catfishern statt, da diese nur selten die Person auf ihren Fotos sind. In seltenen Fällen taucht die Person auf dem Bild zwar auf – aber sie versucht immer noch, Sie zu betrügen oder Ihnen sogar zu schaden. Deshalb sollten Sie immer darauf achten, sich tagsüber und an einem öffentlichen Ort zu treffen.

    8. Ihre Lebensgeschichte weist einige Lücken bzw. Unstimmigkeiten auf

    Wenn jemand Schwierigkeiten hat, eine kohärente Geschichte zu erzählen, dann ist sehr wahrscheinlich erlogen. Aber erfahrene Catfisher können Gründe für bestimmte Lücken oder Widersprüche erfinden. Und wenn Sie nicht auf der Hut sind, neigen Sie dazu, ihnen alles zu glauben, einfach weil Sie so gern möchten, dass es wahr ist.

    9. Ein neues oder kürzlich erstelltes Profil

    Falls das Profil kaum oder gar keine Aktivität aufweist, wurde es wahrscheinlich nur zu dem Zweck erstellt, andere auszutricksen. Eine Biografie in seltsam formulierter, unnatürlicher Sprache ist normalerweise ein verräterisches Zeichen. Sie können noch einen Schritt weiter gehen und die Freunde dieser Person und deren Interaktionen auf der Plattform überprüfen. Fehlende Freunde und Fotos sind starke Hinweise auf einen Fake-Account.

    10. Gestohlene oder gefälschte Fotos

    Die häufigste Catfishing-Taktik besteht darin, gestohlene oder gefälschte Profilbilder von unglaublich attraktiven Menschen zu verwenden. Doch genau das kann auch eine gute Möglichkeit sein, Betrüger zu enttarnen. Achten Sie auf die folgenden verräterischen Anzeichen:

    • Sie sehen verführerisch und außergewöhnlich gut aus, eher wie ein Model aus der Werbung.

    • Es ist schwer zu erkennen, an welchem Ort sie sich befinden.

    • Sie sitzen in einem teuren Auto.

    • Die Fotos vermitteln einen unpersönlichen Eindruck, weil keine Freunde oder Familienmitglieder darauf zu sehen sind.

    • Es werden teure Hobbys und Accessoires präsentiert.

    Führen Sie im Zweifelsfall eine umgekehrte Bildersuche bei Google durch, um besser festzustellen, ob das Bild gestohlen wurde.

    11. Sie werden um Geld gebeten

    Die Bitte um Geld ist das offensichtlichste Warnsignal, da finanzieller Gewinn normalerweise das Hauptziel eines Catfishers ist. Egal, was jemand sagt und worin der vorgebliche „Notfall“ besteht: Es ist zutiefst unangemessen, jemanden, den man kaum kennt, um Geldgeschenke oder Kredite zu bitten. Catfisher sind sich dessen bewusst und versuchen deshalb vielleicht auch, es als Investitions- oder Aktienanlagemöglichkeit zu verschleiern.

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    Wie schützt man sich vor Catfishing?

    Schützen Sie sich vor Menschen, die Sie austricksen wollen, indem Sie sie googeln, einen spontanen Videochat anfordern und ihnen keine Fotos und persönliche Informationen übermitteln. Erhöhen Sie die Sicherheit Ihrer Kinder im Internet, indem Sie ihnen nur die Nutzung sicherer Messaging-Apps erlauben, in denen keine Bilder oder Dokumente verschickt werden können. Vergessen Sie auch nicht, sie über die Gefahren der Weitergabe von zu vielen privaten Details aufzuklären.

    Hier finden Sie eine noch detailliertere Übersicht, wie sich Catfisher entlarven lassen:

    Umgekehrte Bildsuche

    Sie können eine umgekehrte Bildsuche durchführen, indem Sie ein Bild auf Google hochladen, um alle Websites zu finden, auf denen dieses Bild erscheint. Erstellen Sie einen Screenshot des Profilbilds der anderen Person und gehen Sie dann wie folgt vor:

    1. Rufen Sie Google Bilder auf.

    2. Klicken Sie auf das Kamerasymbol, um anhand eines Bildes zu suchen.

    3. Laden Sie die Datei hoch, indem Sie sie in das vorgesehene Feld ziehen.

    Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Person die Wahrheit sagt, wenn Sie mehrere Social-Media-Profile mit dem von ihr angegebenen Namen finden. Wenn Sie andere, nicht verwandte Websites oder Profile mit anderen Namen finden, wissen Sie, dass sie lügt.

    Videochat

    Nach einer ersten Chat-Phase und des Kennenlernens ist es üblich, zu einem Videochat überzugehen. Ein Catfisher wird alles tun, um den Zeitpunkt dafür hinauszuschieben – bis es irgendwann gar nicht mehr passiert. Schlimmer noch, sie drehen den Spieß vielleicht um und geben Ihnen Schuldgefühle, weil Sie danach fragen. Bitten Sie also um einen Video-Chat – und zwar spontan – um herauszufinden, ob die Person auch diejenige ist, für die sie sich ausgibt.

    Persönliches Treffen

    Ein persönliches Treffen ist der größte Albtraum für einen Catfisher. Denn dabei kommt ihre wahre Identität ans Licht und der Betrug fliegt auf. Oder vielleicht ist ein Treffen unmöglich, weil sie einen ganz anderen Wohnort haben. In jedem Fall ist die Bitte um ein persönliches Treffen eine gute Möglichkeit, Internetbetrüger und Zeitverschwender zu entlarven.

    Versenden Sie keine vertraulichen Fotos

    Senden Sie keine sensiblen Fotos – selbst wenn Sie sicher sind, dass es sich um eine echte Person handelt. Wenn Ihr Gesicht auf einem sehr offenherzigen Foto deutlich zu sehen ist, kann es dazu missbraucht werden, Sie zu erpressen oder zu demütigen. Selbst wenn sie nicht in böser Absicht handeln, können Menschen nach einer Trennung sehr unangenehm werden. Versenden Sie daher keine Fotos, die Sie später bereuen könnten.

    Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl

    Das Bauchgefühl ist eine Mischung aus Intuition und Erfahrung. Wenn eine Person in Ihr Leben tritt und beginnt, eine Zuneigung zu zeigen, wie Sie sie nie erlebt haben, dann wird sich dies wahrscheinlich beunruhigend anfühlen. Oder vielleicht finden sie in den Geschichten, die sie erzählt, kleine Details, die nicht zusammenpassen und daher die Alarmglocken schrillen lassen. Achten Sie auf solche Gefühle und vertrauen Sie Ihrem Instinkt.

    Schützen Sie Ihre Privatsphäre

    Sie können sich über gemeinsame Interessen, das Wetter und Ihre Ziele austauschen, ohne konkrete Details anzusprechen. Die Wahrung eines gesunden Maßes an Privatsphäre trägt dazu bei, Versuche zu verhindern, Ihre Identität zu stehlen oder Ihre Konten zu hacken.

    Wenn Sie zum ersten Mal online mit Fremden chatten, sollten folgende Informationen tabu sein:

    • Namen von Cafés oder Restaurants, die Sie besuchen

    • Ihre Wohnanschrift

    • Sämtliche finanzielle Details

    • Namen von Freunden und Familienmitgliedern

    • Anstehende Reisetermine

    • Ihr Geburtsdatum

    Geben Sie Unbekannten aus dem Internet niemals Geld

    Die Weigerung, Geld an Fremde zu senden, die Sie nur online kennen, ist eine der wichtigsten Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Catfishing zu verhindern. Selbst wenn Sie alle oben genannten Ratschläge befolgt haben, können gewiefte Betrüger dennoch hindurchschlüpfen. Als letzte Verteidigungslinie sollten Sie daher niemals Geld an jemanden senden, der kein enger Freund oder Verwandter ist.

    Bei Catfishing-Betrug geht es häufig um finanziellen Gewinn. Überweisen Sie Unbekannten aus dem Internet niemals Geld.Catfishing-Betrug findet häufig auf Social-Media-Seiten, auf Dating-Plattformen oder in Messaging-Apps statt.

    Woher kommt der Begriff „Catfishing“?

    Der Begriff „Catfishing“ stammt aus der Dokumentation Catfish aus dem Jahr 2010 über einen Liebesbetrug in den sozialen Medien. Er kommt aus der Fischerei und bezieht sich auf den Einsatz von Welsen (engl. „catfish“), die lebenden Kabeljau während des Transports jagen und auf diese Weise aktiv halten sollen, damit der Fisch besser schmeckt.

    Was motiviert Leute zum Catfishing?

    Im Allgemeinen versuchen Menschen, andere um ihr Geld zu bringen oder ihre Identität zu stehlen. Eine kleine Minderheit hat jedoch Motive, die überhaupt nichts mit finanziellem Gewinn zu tun haben. Was reizt diese Leute am Catfishing?

    Zu ihren Gründen zählen:

    • Rache

    • Unsicherheit

    • Psychische Erkrankungen

    • Belästigung

    • Experimentieren mit sexuellen Vorlieben

    • Verschleiern der eigenen Identität

    Manchmal kann Catfishing sogar als harmloses Rollenspiel beginnen, wobei der "Kick" durch Annahme einer falschen Identität kein Spaß mehr ist, wenn jemand über einen längeren Zeitraum hinweg ernsthaft in die Irre geführt wird. Sobald emotionale Manipulation, Belästigung oder Betrug ins Spiel kommen, handelt es sich eindeutig um Catfishing.

    Beispiele für Catfishing

    Eines der bekanntesten Beispiele für Catfishing in den sozialen Medien oder Dating-Apps ist der Tinder-Schwindler, über den sogar eine Netflix-Dokumentation gedreht wurde. Er überzeugte Frauen auf Tinder davon, dass er der Sohn eines Milliardärs sei, und erfand spannende Geschichten über Reichtum und Intrigen. Durch sein gefälschtes Profil und seine Geschichten konnte er zahlreiche Frauen um einen geschätzten Gesamtbetrag von 10 Millionen USD betrügen.

    Ein weiterer schockierender Catfishing-Fall war die Entführung von Alicia Kozakiewicz. Die 13-Jährige glaubte, mit einem Jungen ihres Alters zu sprechen; doch als sie sich schließlich persönlich trafen, stellte sich heraus, dass es ein Mann Ende 30 war, der sie entführte.

    Schützen Sie sich vor Catfishing und anderen Online-Betrugsmaschen

    Bei Dating- Betrügereien handelt es sich nicht um die einzige Art von Betrügereien, auf die geachtet werden sollte. Sie sollten zudem nach Schwindlern Ausschau halten, die sich als Behörde, Unternehmen oder Mitarbeiter des technischen Supports ausgeben.

    Glücklicherweise bietet robuste Sicherheitssoftware wie AVG AntiVirus FREE mehrere Funktionen zum Schutz vor Online-Betrug. AVG AntiVirus FREE warnt Sie nicht nur vor zwielichtigen E-Mails und Anhängen, sondern hilft Ihnen auch dabei, Malware und Hacking-Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und vieles mehr. Laden Sie jetzt unseren preisgekrönten Schutz kostenlos herunter.

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    Sicherheit
    Anthony Freda
    25-04-2019