Was ist ein PUP?
Ein PUP (potenziell unerwünschtes Programm) ist Software, die in Download-Paketen enthalten ist und Benutzern keinerlei Vorteile bietet. PUPs werden meist als unerwünschte Programme betrachtet, weil sie wenige oder keine Vorteile bieten und als Adware oder Spyware dienen können. Sie werden manchmal auch als PUAs oder potenziell unerwünschte Anwendungen bezeichnet.
PUPs befinden sich gemeinhin in Download-Paketen auf kostenlosen Download-Webseiten von Drittanbietern – darunter auch seriöse Webseiten, die Sie womöglich häufig aufsuchen. Viele Download-Webseiten von Drittanbietern bündeln legitime Downloads mit PUPs. Dies ist legal, solange Sie der Endbenutzer-Lizenzvereinbarung zustimmen.
Die meisten Leute lesen diese Angaben nicht gründlich, sondern scrollen sofort nach unten, um zuzustimmen – und schon haben sie ein PUP installiert.
Die Unterscheidung von PUPs und Malware beruht auf folgendem wichtigen Punkt: Weil Benutzer offiziell zugestimmt haben, das volle Softwarepaket – also den legitimen Download und die PUPs – herunterzuladen, werden die unerwünschten Bloatware-Programme nicht als böswillig eingestuft.
Wenn ein Programm ohne Ihre Zustimmung auf Ihren Computer heruntergeladen wird, ist es kein PUP, sondern Malware. Es empfiehlt sich zu lernen, wie Sie Malware entfernen und Ihren Computer schützen.
Was genau tun PUPs?
Etliche PUP-Softwares (aber nicht alle) nehmen den Benutzer ins Visier und nutzen ihn aus. Nach dem erfolgreichen Download kann ein PUP:
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Ihren Computer verlangsamen
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aggressive Werbung anzeigen
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Pop-Up- und Pop-Under-Fenster öffnen
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Ihren Browser kapern
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Ihre Online-Aktivitäten verfolgen
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Unnötige Browser-Symbolleisten hinzufügen
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Suchergebnisse verändern
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Ihre privaten Daten stehlen
PUPs können Ihrem Gerät auf verschiedene Weise Schaden zufügen.
Diese Aktivitäten sind zwar nicht wünschenswert, aber dennoch werden PUPs lediglich als „potenziell unerwünschte Programme“ bezeichnet, weil der Benutzer dem Download formal zugestimmt hat. Diese Zustimmung wird angeführt, um rechtlich in Frage zu stellen, ob PUPs tatsächlich unerwünscht sind. Sie hält viele Cybersicherheitsfirmen davon ab, PUPs als Malware einzustufen.
Obwohl PUPs meist ohne Wissen des Benutzers heruntergeladen werden, können sie sich – gelegentlich – als nützlich erweisen. Wenn Sie beispielsweise eine kostenlose Version der Software eines Unternehmens herunterladen, könnte das Unternehmen dem Download legitime Erweiterungen oder zusätzliche Tools beifügen.
Welche Software zählt zu PUPs?
Bekannte Beispiele für PUPs sind Savepath Deals, Superfish, V Play, JollyWallet, PDFProof, Clickware und Easy Speedtest. Die Entwickler kostenloser Open-Source-Programme verfügen meist nicht über die notwendigen Mittel, um Download-Webseiten auf gerichtlichem oder außergerichtlichem Weg zu veranlassen, ihre Software aus dem Paket zu entfernen. Gerade deshalb sind ihre Apps bei PUP-Herstellern so beliebt.
VLC media player von VideoLAN wird häufig mit PUPs gebündelt. Weil VLC so populär und sein Logo so bekannt ist, würden Sie es wahrscheinlich ohne Weiteres von einer Drittanbieter-Webseite herunterladen, insbesondere wenn rein optisch alles in Ordnung zu sein scheint.
Bei einer Google-Suche nach einem VLC-Download wird die offizielle VLC-Webseite in der Suchergebnisliste wahrscheinlich an erster Stelle genannt. Bei den nachfolgenden Ergebnissen dürfte es sich jedoch meist um Download-Webseiten von Drittanbietern handeln. Über die Links weiter unten auf der Suchergebnisseite gelangen Sie womöglich zu Webseiten, die bekanntermaßen legitime Downloads mit PUPs und anderer Bloatware bündeln.
Suchergebnisse können die offizielle Webseite einer App umfassen sowie Drittanbieter-Webseiten, die Software bündeln.
Falls Ihnen VLC und dessen Entwickler unbekannt sind, erkennen Sie ihre offizielle Webseite ganz oben auf der Seite womöglich nicht und halten einen Download der App von einer Webseite mit Bewertungen und Erfahrungsberichten für sicherer.
Wenn Sie zum Herunterladen bereit sind, halten Sie nach PUPs Ausschau, die sich einschleichen könnten. Bei genauerem Hinsehen bemerken Sie eventuell, dass einige Komponenten des Downloads optional sind. Diese Komponenten sollten Sie deaktivieren. Suchen Sie bereits im Vorfeld online nach PUP-Listen, damit Sie Ihre Namen leichter erkennen.
Erkennen optionaler PUPs in einem VLC-Download-Bundle
Warum sollte ich PUP-Dateien löschen?
Obwohl PUP-Dateien rein rechtlich nicht als Malware bezeichnet werden dürfen, bedeutet dies nicht, dass sie nicht potenziell gefährlich sind. PUP-Dateien könnten eine Gefahr für Ihr Surferlebnis darstellen und Ihre persönlichen Daten kompromittieren.
PUPs zeigen häufig auf aggressive Weise Werbung über Popup-Fenster an, die absichtlich Inhalte blockieren, unnötige Symbolleisten im Browser installieren sowie Ihren Computer verlangsamen.
Browser-Hijacker-PUPs speichern alle Ihre Browsersuchen, ändern Ihre Suchergebnisse und leiten Sie an bezahlte Webseiten von Dritten um. Ihre Daten werden womöglich an Werbetreibende verkauft, die Ihnen gezielte Werbung zeigen möchten, oder gar von Hackern oder anderen ruchlosen Personen ausgenutzt. Mithilfe eines Tools zur Browser-Säuberung können Sie dafür sorgen, dass Ihre persönlichen Daten nicht in die falschen Hände gelangen.
Wenn Sie nicht möchten, dass Sie mit lästiger Werbung bombardiert und Ihre persönlichen Daten online verfolgt werden, sollten Sie alle PUP-Dateien auf Ihrem Computer aufspüren und löschen. Ein Tool zur Entfernung von Bloatware oder ein Tool zur Entfernung von Junkware wird Ihnen hierbei gute Dienste leisten.
Damit Sie nachvollziehen können, was auf Ihrem Gerät hinter den Kulissen vor sich geht, lernen Sie, wie Sie Ihren Mac bereinigen oder Ihren PC beschleunigen.
Bei der Bereinigung Ihres Computers können Sie sich auf ein Tool wie AVG TuneUp stützen, das unnötige Dateien automatisch entfernt, aktuelle Programme auf dem aktuellen Stand hält und dafür sorgt, dass alle Abläufe reibungslos und schnell abgewickelt werden.
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So entfernen Sie PUPs aus Windows
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Klicken Sie auf Start und dann auf das Zahnradsymbol Einstellungen.
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Wählen Sie im Menü „Windows-Einstellungen“ den Eintrag Apps aus.
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Der Abschnitt Apps und Features enthält eine Liste aller auf dem Computer installierten Apps. Suchen Sie in der Liste nach Apps, die Sie nicht wissentlich installiert haben. Halten Sie nach den oben genannten gängigen PUP-Beispielen Ausschau.
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Wählen Sie das identifizierte PUP aus und klicken Sie auf Deinstallieren. (Die App im nachfolgenden Screenshot dient lediglich als Beispiel.)
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Bestätigen Sie den Vorgang in der angezeigten Eingabeaufforderung.
So entfernen Sie PUPs von einem Mac
Auf einem Mac können Sie die Entfernung unerwünschter Programme mit ein paar einfachen Schritten manuell durchführen:
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Öffnen Sie ein Finder-Fenster, klicken Sie in der oberen Menüleiste auf Start und dann im Dropdown-Menü auf Dienstprogramme.
Wenn Sie den Namen des zu entfernenden PUPs bereits kennen, lesen Sie weiter bei Schritt 4.
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Öffnen Sie die App Aktivitätsanzeige durch einen Doppelklick.
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Gehen Sie die Liste der aktiv ausgeführten Programme durch und achten Sie auf verdächtige Einträge. Wenn Sie nicht genau wissen, was Sie von einem Programm halten sollen, suchen Sie in Google danach oder prüfen Sie eine Liste bekannter PUPs.
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Um die PUP-Dateien von Ihrem Computer zu entfernen, klicken Sie in der oberen Menüleiste auf Start und dann im Dropdown-Menü auf Gehe zu Ordner.
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Geben Sie in der Suchleiste /Library/LaunchAgents/ ein und klicken Sie auf Gehe zu.
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Gehen Sie die Programmliste durch und löschen Sie alle Ordner und Dateien, die zu dem von Ihnen gesuchten PUP gehören. Vorsicht: Wenn Sie versehentlich Dateien löschen, die nicht zu einem PUP gehören, könnte dies weitere Probleme für Ihren Mac verursachen.
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Wiederholen Sie Schritt 5 mit dem Verzeichnis ~/Library/LaunchAgents, um weitere Bibliotheksordner zu durchsuchen und weitere PUP-Dateien aufzuspüren und zu löschen.
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Leeren Sie den Papierkorb.
So vermeiden Sie PUP-Dateien
Wenn Sie PUP-Dateien vermeiden möchten, müssen Sie es sich als Erstes zur Gewohnheit machen, Software direkt von der offiziellen Webseite des Softwareentwicklers herunterzuladen. Beispielsweise wird die offizielle VLC-Webseite niemals Downloads anbieten, die mit PUPs gebündelt sind. Informieren Sie sich über den Herausgeber der Software, die Sie herunterladen möchten, und finden Sie die offizielle Webseite, um einen absolut sauberen Download zu gewährleisten.
Falls Sie Software von einer Drittanbieter-Webseite herunterladen, können Sie PUPs dabei dennoch durch ein paar Vorsichtsmaßnahmen vermeiden.
Lesen Sie bei der Installation alle Anweisungen und Informationen aufmerksam durch und achten Sie darauf, ob das Paket Extras enthält. Manchmal werden Extras – das heißt gebündelte Software – im Kleingedruckten aufgeführt, und neben jedem zusätzlichen Programm befindet sich ein Kontrollkästchen. In der Regel ist es unmöglich, das Kontrollkästchen neben dem PUP zu deaktivieren und die Installation zu verhindern.
Es ist auch wichtig in EULAs (Endbenutzer-Lizenzvereinbarungen) auf PUPs zu achten. PUP-Entwickler verlassen sich darauf, dass Sie die lange Liste der Bedingungen, mit denen Sie sich einverstanden erklären, lediglich überfliegen. Daher sollten Sie diese Vereinbarungen sorgfältig lesen, bevor Sie ihnen zustimmen. Wenn Ihnen dort etwas Verdächtiges auffällt, installieren Sie das Programm nicht.
Automatische Deinstallation unerwünschter Programme mit AVG TuneUp
Es ist gut zu wissen, wie Sie PUPs auf Ihrem Computer manuell ermitteln können. Wenn Sie aber nicht genau wissen, was Sie als Nächstes tun sollten oder ob Sie überhaupt alle PUP-Dateien aufgespürt haben, überlassen Sie die Aufgabe lieber einem automatischen Softwaretool.
AVG TuneUp bietet eine exzellente Funktion namens Software Uninstaller, die Ihren Computer durchsucht und PUPs, Bloatware sowie andere unnötige, vorinstallierte Software entfernt.
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