Was ist Cobalt Strike?
Cobalt Strike ist eine kommerziell erhältliche Software für Penetrationstests oder Bedrohungssimulation, ursprünglich entwickelt für die Sicherheits-Community zur Simulation von Cyberangriffen und zum Aufdecken von Sicherheitslücken. Unternehmen setzen Cobalt Strike ein, um Malware zu vermeiden; Cyberkriminelle jedoch stehlen regelmäßig die Software und nutzen sie als reales Hacking-Tool.
Ein entscheidender Bestandteil von Cobalt Strike ist der Beacon, eine Software-Komponente, die auf den Zielcomputer geschmuggelt wird, um einen geheimen Kommunikationskanal aufzubauen, der es dem (vom Hacker kontrollierten) Cobalt Strike-Server ermöglicht, Befehle an den Beacon zu senden. Zu diesen Befehlen gehören das Aufzeichnen von Tastatureingaben, das Hacken Ihrer Webcam und die Installation von Ransomware oder anderer Malware auf Ihrem Computer. Umgekehrt kann der Beacon gestohlene Daten an den Server zurücksenden.
Der Beacon von Cobalt Strike kann Sie zudem auskundschaften, d. h., er scannt das Ziel und identifiziert Typ und Version der verwendeten Software. Dabei ist er auf der Suche nach Software mit Sicherheitslücken, die sich leicht ausnutzen lassen – sehr praktisch für Hacker unterschiedlicher Art, die sich unberechtigten Zugriff auf ein System verschaffen wollen.
Diese Funktionen von Cobalt Strike ermöglichen Unternehmen die Simulation eines Hackers, der über längere Zeit heimlich in ihrem Netzwerk agiert, was als Fortschrittliche und hartnäckige Bedrohung (Advanced Persistent Threat, APT) bezeichnet wird. Indem ein Unternehmen herausfindet, welche Angriffe ein solcher "stiller" Akteur durchführen könnte, erkennt es, welche Bereiche in seinem Netzwerk gestärkt werden müssen.
Einer der Hauptunterschiede zwischen Cobalt Strike und Metasploit, einem anderen Tool zur Simulation von Bedrohungen, besteht darin, dass Sie vom Entwickler von Cobalt Strike, HelpSystems, eine Lizenz erwerben müssen, während es sich bei Metasploit um kostenlose Open-Source-Software handelt.
Wie setzen Hacker Cobalt Strike ein?
Hacker mit ausgefeilten Methoden haben Wege gefunden, den Lizenzschlüssel von Cobalt Strike zu knacken, und nutzen ihn, um Computer – getarnt als legitime Software – anzusteuern und zu infiltrieren, um dort Geld und Daten zu stehlen. Sobald ein Cyberkrimineller Cobalt Strike auf einem Zielgerät installiert hat, kann er über den geheimen Kommunikationskanal des Beacon Sicherheitslücken ermitteln, Ransomware auf dem Computer installieren und andere Befehle ausführen.
Hier zeigen wir Schritt für Schritt, wie Hacker mit Cobalt Strike nach bestimmten Sicherheitslücken suchen, um sie auszunutzen:
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Ein Hacker kauft oder stiehlt geleakte, manipulierte oder geknackte Cobalt Strike-Software.
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Der Hacker leitet einen Cobalt Strike-Download ein, indem er das Opfer dazu verleitet, auf einen Phishing-Link zu klicken, oder indem er andere Hacking-Tricks anwendet.
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Im Anschluss an die Installation starten die Hacker den Beacon und lassen ihn nach Sicherheitslücken auf dem Computer der Opfers suchen.
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Sobald ein Angriffsvektor gefunden ist, verschafft sich der Angreifer mithilfe des Beacon Remote-Zugriff auf das Gerät und lädt Ransomware oder andere Malware darauf.
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Der Beacon sendet heimlich die gestohlenen Daten an den Cobalt Strike-Server zurück.
Hacker verschaffen sich mithilfe von Cobalt Strike Remote-Zugriff auf das Gerät, um Malware zu installieren und Daten zu stehlen.
Wer ist für Cobalt Strike angreifbar?
Ein Cobalt Strike-Angriff kann jeden treffen. Hacker tendieren jedoch dazu, sich auf wohlhabende Personen oder große Organisationen zu konzentrieren, wobei sie Spear-Phishing-Taktiken einsetzen. Das liegt daran, dass die über den Cobalt Strike-Beacon installierte Schadsoftware – auch bezeichnet als Cobalt Strike-Ransomware, Cobalt Strike-Malware oder Beacon-Malware – gewöhnlich dazu verwendet wird, Geld zu fordern oder Daten zu stehlen.
Es gibt zum Glück Wege, sich vor Cobalt Strike-Angriffen zu schützen. Das Wichtigste: Halten Sie Ihre gesamte Software auf dem neuesten Stand, um Sicherheitslücken zu minimieren.
So erkennen Sie Cobalt Strike in Ihrem Netzwerk
Auf Cobalt Strike basierende Angriffe sind deshalb besonders bösartig, weil sie schwer zu erkennen sind, sogar für Experten. Experten für Cybersicherheit sind zwar vielleicht in der Lage, Cobalt Strike mithilfe komplexer Analysen in Ihrem Netzwerk zu erkennen, aber ein normaler Benutzer könnte nicht feststellen, dass der Cobalt Strike-Beacon sein System infiziert hat.
Auf jeden Fall sollten Sie jedoch stets auf Anzeichen achten, dass Ihr Computer gehackt wurde, darunter Meldungen von gefälschter Antivirus-Software, ungewöhnliche Muster im Netzwerkverkehr und unbekannte Browser-Symbolleisten. Das Beste ist es jedoch letztendlich, Hacker von vornherein am Eindringen in Ihr Netzwerk zu hindern.
So vermeiden Sie es, Malware zu installieren
Wie üblich, wenn es um Cybersicherheit geht, ist Vorsicht besser als Nachsicht. Gleichgültig, woher die Malware stammt – von Cobalt Strike oder aus einer anderen Quelle: Hier beschreiben wir einige Maßnahmen, die Sie treffen können, um die Installation von Malware auf Ihrem Computer zu vermeiden:
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Verwenden Sie eine gute Antivirus-Software. Beschaffen Sie sich Ransomware-Schutz oder ein Tool zur Malware- und Virenentfernung, um Malware leichter zu identifizieren und zu entfernen und um eine Infektion Ihres Geräts durch neue Bedrohungen wirksamer zu vermeiden.
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Halten Sie Ihr Gerät auf dem neuesten Stand. Aktualisieren Sie stets Ihre Treiber und Software, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen.
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Verwenden Sie zusätzliche Verifizierungsfunktionen. Ergänzen Sie Ihre Passwörter durch eine weitere Schutzebene mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung, um Hackern den Zugriff auf Ihre Konten zu erschweren.
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Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl.Wenn Ihnen etwas an einer E-Mail "nicht ganz richtig" erscheint, etwa eine sonderbare E-Mail-Adresse, seltsame Rechtschreibung oder Formatierung oder die Aufforderung, auf einen Link zu klicken oder eine ZIP-Datei herunterzuladen, vertrauen Sie Ihrem Instinkt: Das könnte durchaus ein Phishing-Versuch sein.
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Verwenden Sie einen automatischen Werbeblocker. Malware kann in Werbeanzeigen verborgen sein (Malvertising). Dieser Bedrohung gehen Sie am leichtesten aus dem Weg, indem Sie Werbung mithilfe eines Werbeblockers oder eines Browsers mit integriertem Werbeblocker blockieren.
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Zahlen Sie kein Lösegeld. Ransomware kann Sie viel Geld kosten, wenn Sie das Lösegeld bezahlen. Aber die Zahlung garantiert Ihnen nicht, dass der Hacker Ihre Dateien wirklich freigibt oder sonstigen Schadcode entfernt, den er auf Ihren Computer geschmuggelt hat.
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