Skimming
Das Verfahren, mit dem Ihre Karteninformationen über einen Geldautomaten erfasst werden, bezeichnet man als „Skimming“. Dabei handelt es sich in der Regel um Geräte, die (relativ einfach) auf die vorhandene Hardware des Geldautomaten gesetzt wurden. Diese Geräte werden entweder irgendwann vom Automaten abgeholt oder sie übertragen die Daten ferngesteuert, und Betrüger können dann mithilfe der gesammelten Nummern ein Duplikat Ihrer Karte erstellen. Wenn Sie sich an einem manipulierten Automaten befinden, werden Sie das kaum merken: Sie können den gewünschten Geldbetrag entnehmen, aber der Betrüger erhält Zugang zu Ihrer Karte, um vermutlich Ihr Konto zu plündern. Lassen Sie uns nun einige gängige Skimming-Methoden untersuchen.
Grün heißt nicht „sicher“
Wenn dieser blinkende grüne Plastikaufsatz am Kartenschlitz eines Geldautomaten zum Schutz Ihrer Karte dienen soll, dann erledigt sie ihre Aufgabe nicht sehr gut. Wie sich herausstellt, können Betrüger leicht einen sehr ähnlichen Aufsatz kaufen und ihn in weniger als einer Minute über dem echten anbringen. Dieses Gerät kopiert einfach die Informationen auf dem Magnetstreifen Ihrer Karte, während sie in den echten Kartenleser eingeführt wird. Aber wenn es so klingt, als wären solche Geräte kinderleicht anzubringen, dann sind sie auch genauso einfach zu entfernen. Wenn Sie das nächste Mal einen Geldautomaten aufsuchen, rütteln Sie ein wenig am Gehäuse des Kartenlesers, bevor Sie die Karte hinein schieben. Wenn es abfällt und ein anderer, vollkommen identischer Kartenschlitz zum Vorschein kommt, dann können Sie sich ruhig als Helden betrachten. Doch halt!
Es gibt ja auch noch Shimmer.
Als wären die grünen Skimmer-Geräte nicht schon raffiniert genug, gibt es auch noch Shimmer, die fast identisch vorgehen, aber in den Kartenleser eingeführt werden und somit schwerer zu erkennen und noch schwerer zu entfernen sind. Ja, gut, aber was macht es schon, wenn ich gerade einem Shimmer in die Falle getappt bin. Diese unsichtbaren Gegner benötigen immer noch meine PIN-Nummer. Aber halt!
(Winzige) Schnüffler beobachten Sie
Da der hoch motivierte Dieb auch Ihre PIN-Nummer haben muss, wird er eine winzige Kamera über dem Bildschirm des Geldautomaten installiert haben, die auf Ihre Finger gerichtet sind, währen Sie Ihre PIN eingeben.
Moment mal, haben Geldautomaten nicht bereits ihre eigenen Sicherheitskameras, um diese ganzen Widrigkeiten zu verhindern? Ja, wie eine Nachrichtenquelle aus Springfield Missouri einst bemerkte: „Der eigentliche Geldautomat hat auch seine eigenen Sicherheitskameras, um jeden Betrüger zu erwischen, der versucht, einen gefälschten Kartenleser am Automaten anzubringen. Das Problem: Die Polizei konnte niemanden fassen.“
Es scheint also, dass die Betrüger Möglichkeiten haben, diese spezielle Methode der Sicherheit zu umgehen. Zum Beispiel Masken?
(Im Grunde ja, Masken sind wahrscheinlich sehr empfehlenswert für potenzielle Kriminelle, besonders für diejenigen, die planen, etwas gewaltsamer in einen Geldautomaten einzudringen. Der Guardian meldet, dass einige Geldautomaten in England mit einem unsichtbaren Sprühgel ausgestattet sind, das auf das Gesicht eines Geldautomaten-Betrügers gespritzt wird, bei UV-Licht neongelb leuchtet und bis zu fünf Jahren im Gesicht eines Betrügers haften bleibt.)
Wie auch immer: Nachdem Sie diesem Kartenschlitz einen kräftigen Ruck verpasst haben, überprüfen Sie doch auch, ob Sie nicht ein winziges Loch im Gehäuse über dem Bildschirm entdecken, wo sich die Kamera des Betrügers befinden könnte. Man kann oft die Kamera eines Geldautomaten erkennen, weil es sich um einen größeren, schön geschnittenen Kreis mit etwas Glas handelt (und nicht um einen, der wie eine Brandmarkung aussieht), obwohl Betrüger auch dafür bekannt sind, Kameras hinter legitimen Rundum-Spiegeln zu installieren, die am Geldautomaten gut sichtbar sind. Wenn Sie kein Interesse an der Überprüfung und Untersuchung des Geldautomaten haben, können Sie zumindest die uralte Sicherheitsmethode verwenden und Ihre Finger abdecken, während Sie Ihre PIN-Nummer eingeben. Doch halt!
Es könnte einen Pinpad-Aufsatz geben
Wenn keine geheime Kamera im Geldautomaten installiert ist, ist möglicherweise ein Aufsatz über dem ursprünglichen Pinpad vorhanden (erkennen Sie den roten Faden?). Diese Aufsätze protokollieren die Tasten, die Sie drücken, während gleichzeitig die echten Tasten darunter gedrückt werden. Fühlt sich die Tastatur wackelig an und reagiert langsam? Dann rütteln Sie noch ein bisschen stärker daran. Möglicherweise entdecken Sie ja den Aufsatz.
Okay, dann benutze ich einfach keine Geldautomaten mehr
Ja gut, aber unternehmungslustige Diebe können auch ähnliche Geräte bei herkömmlichen Kartenlesern an der Kasse nutzen. Aber... aber...
Chips sind die Lösung!...na, weiß nicht
Lassen Sie uns einfach auf den Punkt kommen und feststellen: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, zumindest in Sachen Betrug. Als die meisten Länder – zehn Jahre vor den USA – auf diese EMV-Chipkarten umstieg, hatte man sich viel davon erhofft, doch diese Hoffnung wurde enttäuscht. Betrüger wurden zwar gezwungen, neue Wege zu finden, um Ihrer Bankdaten habhaft zu werden, aber im Grunde wurde das Unvermeidliche nur hinauszögert. Während alte Magnetstreifenkarten bei jeder Transaktion Ihre tatsächlichen Kontodaten verwenden, sollen Karten mit einem zusätzlichen EMV-Chip die Betrugswahrscheinlichkeit durch die Generierung von Einmalcodes begrenzen. Dieses oben beschriebene Shimming-Verfahren ist für den Diebstahl von Daten solcher Chipkarten ausgelegt. Betrüger übernehmen einfach die Informationen der Magnetstreifen, kopieren sie auf eine gefälschte Karte und verwenden sie dann als normale alte Magnetstreifen-Karte. Himmelherrgott, wie einfach.
Und was passiert, wenn ich einfach meine Karte grundsätzlich immer in der Tasche lasse?
Nun, wenn Ihre Brieftasche aus Stoff oder aus Leder besteht und Sie darin eine kontaktlose RFID-Karte aufbewahren, ist die Gefahr noch nicht gebannt. Ein ganz normal scheinender Typ mit einer speziellen App auf seinem iPad könnte Sie in der U-Bahn oder im Straßengedränge streifen und Ihre Karteninformationen abgreifen. Sie können allerdings bestimmte Hilfsmittel erwerben, mit denen sich derartiger Betrug abwehren lässt.
Werde ich jemals sicher sein?
Jede neue Methode der Kartensicherheit bringt eine neue Betrugsmethode hervor. So ermöglicht beispielsweise die kontaktlose Apple Pay-Methode, bei der Sie Ihre eigentliche Karte bei einer Transaktion nicht mehr im Geschäft vorlegen müssen, Betrügern, problemlos mit gestohlenen Kartennummern zu bezahlen, ohne die Karte physisch duplizieren zu müssen. Aber Apple Pay will dies ab sofort mit einer Apple-Karte verhindern und dann...
Halten Sie sich also die folgenden Ratschläge
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Decken Sie stets Ihre Finger ab, wenn Sie Ihre PIN-Nummer eingeben.
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Ziehen und stoßen Sie ein wenig am Kartenschlitz und Pinpad, wenn Sie es sich zutrauen.
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Wackeln Sie mit Ihrer Karte, wenn Sie sie einlegen, um dem Skimming- oder Shimming-Gerät ein Schnippchen zu schlagen.
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Verwenden Sie keine Geldautomaten dubioser Herkunft; halten Sie sich immer an solche, die sich direkt an bzw. in einem Bankgebäude befinden. Selbst wenn Sie auf Reisen sind und den Komfort von schnellem Bargeld wünschen, empfiehlt es sich, nach geeigneten Geldautomaten Ausschau zu halten.
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Schützen Sie Ihre kontaktlose Karte mit einem Schutzumschlag in Ihrer Geldbörse.
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Achten Sie auf Ihre Kreditkartenabrechnung: Falls Ihre Karte missbraucht wurde, muss die betrügerische Aktivität nicht immer in auffallend großen Summen erfolgen, sondern kann sich als Serie kleinerer Transaktionen manifestieren.
Und angesichts all dieser Hoffnungslosigkeit.....
Es gibt noch die beruhigende Tatsache, dass Ihre Bank ein Auge auf die Sache hat. Wenn Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einem Betrüger zum Opfer fallen, dann wird Ihre hoffentlich seriöse Bank den Betrug wahrscheinlich erkennen, Ihre Karte sperren, Sie benachrichtigen und Ihr Geld zurückerstatten.